Seit sechs Generationen im Besitz der Familie Ineichen
Der Sentenhof, auf der Anhöhe zwischen Muri und Boswil, war bis zum Jahre 1841 im Eigentum des Klosters Muri. Er zählte schon damals zu den grössten Landwirtschaftsbetrieben in der Schweiz und ist heute das grösste Bauerngut, das in Privatbesitz ist. Seit 1846 ist der Hof im Besitz der Familie Ineichen und wird heute in der sechsten Generation von Samuel und Franziska Ineichen-Böckli geführt. Der grösste Teil der Sentenhofgüter mit fast allen Wohn- und Ökonomiegebäuden liegt im Gemeindebann von Boswil. Die Milchwirtschaft bildete, ausser in den Vierzigerjahren des 19. Jahrhunderts, eine dominierende Rolle. Viele Jahre wurde die Milch in der eigenen Käserei verarbeitet. Der geschichtsträchtige Betrieb hat heute noch ein eigenes Strassen netz und bezieht den Strom direkt vom AEW Seit dem 1. Januar 2001 wird der Betrieb sukzessive auf Bioproduktion umgestellt.
Ursprünglich versorgte sich das Kloster Muri mit Milchprodukten und Fleisch aus den drei Senn- und Schweighöfen Ittenthal (Wiedental), Ippisbüel und Tünnelen, alle im Dorfbann Muri gelegen. Vom 12. Jahrhundert an stammten Butter, Käse und Zieger zum grössten Teil sogar aus den Milchwirtschaftsbetrieben des Klosters in UnterwaIden. Die schwere innere Krise der Eidgenossenschaft nach den Burgunderkriegen, die drohende Spaltung wegen der Aufnahme weiterer Städteorte in den Bund und der in seinem Ausgang ungewisse Schwabenkrieg der Waldstätte mit ihren Verbündeten gegen das Deutsche Reich mögen das Kloster bewogen haben, einen Senn- und Schweighof, der ausschliesslich der Milchwirtschaft diente und nicht dem weltlichen Schirmherrn des Klosters, sondern direkt dessen Abt unterstellt war, zu gründen.
Die Entstehung des Sentenhofs
(nächster Abschnitt)